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Minerve Der Weiler Minerve - wie Roquebebrun ebenfalls am Südhang der Corbieren ungefähr in der Mitte zwischen Narbonne und Castres gelegen - ist auch so ein topografisches Ereignis mitten auf einer hoch gelegenen Felseninsel zwischen den tief eingeschnittenen Schluchten der Flüsse Cesse und Briant eben dort, wo diese zusammenfliessen. Im Herzen der auf dem Causse-Minervois (Kalktsteinplateau) befindlichen Weingegend gibt Minerve nicht ohne Grund dem Umfeld wie auch dem bemerkenswert guten Wein seinen Namen, welcher - Sie ahnen es schon - der Göttin Minerva huldigt. Die römische Gründung auf dem spektakulären Felsen hat Geschichte! Die Gemeinde verzeichnet heute ca. 120 Einwohner, was ungefähr der Anzahl entspricht, welche durchnschnittlich seit dem Mittelalter registriert wurden, denn für mehr bietet der Felsen auf Dauer wirtschaftlich offenbar keinen Raum. Zunächst ist über die römische Zeit nicht so sehr viel zu sagen, außer vielleicht, dass der Vorgängerbau der heute romanischen Dorfkirche Saint Étienne (bemerkenswert: ein weißer Marmoraltar) bereits 456 n. Chr. als Kirche geweiht worden ist, was für ein Florieren des Ortes bis in die spätrömischen Tage spricht. - Die Westgoten waren da und natürlich die Franken, aber möglicherweise nicht die Sarazenen, wobei es sich in der Region um einen außerordentlichen Umstand handeln würde. Historische Berühmtheit erlangt Minerve allerdings durch ein anderes Ereignis der Geschichte. Während des Massakers von Béziers 1209 (siehe dort) im Rahmen des Albigenserkreuzzuges gelingt einer kleinen Gruppe von Katherern die Flucht aus der Stadt und die Aufnahme in Minerve unter dem Burgherren "Guillaume de Minerve", welcher selbst kein Katharer war, jedoch diesen - ebenso wie einigen der Seinen - ihre Glaubensfreiheit zugestand. Ein Jahr lang und länger als alle anderen Orte im Rahmen des Kreuzzuges gegen die Katharer widerstand Minerve dem Ansturm. Erobert wurde es nicht, nach Monaten der Belagerung gingen aber Wasser und Lebensmittel zu Ende und die katharischen "Parfaits" (Obere der Bewegung) schlossen einen Handel um des Überlebens der ihren Willen. Der Zisterzienser Arnaud Amaury, geistlicher Führer jenes Kreuzzuges, versprach Freiheit für jeden zur katholischen Kirche Zurückkehrenden. Geholfen hat es wenig, alle Katharer (140 an der Zahl) sind außerhalb von Minerve auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder - sofern reuig - ertränkt worden. Das Museum "Musée Hurepel" zeigt eine Ausstellung zum Thema. Die über Jahrhunderte so wehrhafte Burg von Minerve ließ Ludwig XIII bzw. sein Kardinal Richelieu schliesslich im Jahr 1637 schleifen, vermutlich um nach dem Aufstand im Languedoc 1632 (siehe Geschichte von Pézenas) nicht noch einen berühmten Rückzugsort für den Widerstand in der Region zu haben. Minerve ist neben dem Wein, seiner außerordentlichen mittelalterlichen Präsentation und landschaftlichen Schönheit auch für Höhlenforscher ein echtes Eldorado, denn diese sind in der Gegend überall und reichlich. Die ältesten Siedlungsspuren von Vormenschen reichen 170.000 Jahre zurück.

Minerve - Fluchtburg der Katharer